Das englische Wort TRIBE bedeutet frei übersetzt STAMM und bezieht sich in der Regel auf die Gemeinschaft eines Naturvolkes. Um in der Wildnis zu überleben, müssen die Mitglieder eines Stammes gut kooperieren und sich gegenseitig unterstützen. Damit dies gelingt, lernen Kinder schon früh alles Wichtige, um zu einem wertvollen Teil der Gemeinschaft zu werden.
Die Indianer Nordamerikas stellen sich dazu immer wieder eine entscheidende Frage: "Was ist meine Medizin?" Damit meinen sie, welchen
Beitrag sie für die Gemeinschaft leisten können, welche Talente und Werte durch sie hindurch scheinen und wie sie in der Welt wirken können. In unserer westlichen Industriegesellschaft kennt man
ähnliche Modelle aus der Persönlichkeitspsychologie, wie zum Beispiel das Big Five Modell oder die Teamtypen nach Belbin. Indigene Methoden setzen sich jedoch stärker mit der Intuition, den
persönlichen Werten und dem höheren Sinn auseinander. Hier schlummert ein großes Potenzial für Teams und Unternehmen, die sich mit der immer zunehmenden Sinnfrage beschäftigen.
Warum rücken die meisten Menschen in Krisenzeiten, zum Beispiel nach einem Hochwasser, näher zusammen und entwickeln ganz andere
Solidaritätsgefühle? Und warum haben indigene Völker wie zum
Beispiel die Indianer Nordamerikas oder die Aborigines Australiens es bis heute nicht geschafft, Teil der modernen westlichen Zivilisation zu werden? Warum verpflichten sich nicht wenige aus dem
Kampf zurückkehrende Soldaten freiwillig für neue Einsätze? Wissenschaftler haben in neuen Studien herausgefunden, dass die Antworten zu diesen drei Fragen alle in die gleiche Richtung
gehen.
Der amerikanische Journalist Sebastian Junger, dessen erstes Buch "The perfect storm" zum Weltbestseller avancierte und der später
mit Kriegsreportagen aus Afghanistan Aufsehen erregte, stellt in seinem Buch "TRIBE" provokante Fragen über die heutige westliche Gesellschaft. Junger wuchs in einem Vorort von Boston auf. Einer
Gegend, in der Häuser hinter dichten Hecken standen und die Nachbarn sich kaum kannten. Das von den Stämmen der Naturvölker überlieferte Gemeinschaftsgefühl und das Bedürfnis zu aktiver
Solidarität sind hier im allgemeinen Wohlstand verschüttet. Die moderne Gesellschaft entwickelt - trotz ihrer beinahe an Wunder grenzenden Fortschritte auf den Gebieten der Medizin, Wissenschaft
und Technik - eine wachsende Zahl von Depressionen, Angststörungen und chronischer Einsamkeit. Die einhergehende Vereinzelung, die durch soziale Medien weitere Nahrung erfährt, entfernt die Menschen von ihrem instinktiven Wunsch nach Zugehörigkeit und
trägt zu einer allgemeinen Abnahme sozialer Fähigkeiten bei. Im Rausch des technischen Fortschrittes sind offenbar einige grundlegende Dinge auf der Strecke geblieben.
Immer mehr gut validierte Studien renommierter Forschungsinstitute und Universitäten belegen mittlerweile, dass Verbundenheit und
Zugehörigkeit tiefe menschliche Grundbedürfnisse sind. Dessen Förderung sollte zu einem festen Bestandteil moderner Mitarbeiterführung gehören. Motivationssysteme von Mitarbeitern schalten ab,
wenn keine Aussicht auf Wertschätzung und Zuwendung besteht.
Was Menschen heute häufig fehlt, ist weder die Gefahr in Form einer Naturkatastrophe, noch gewalttätige Auseinandersetzungen oder gar
Kriege, sondern schlicht und einfach die Geschlossenheit, die dadurch hervorgebracht wird. Tribal Team Building entwickelt Teams zu echten Gemeinschaften, die sich durch eine hohe innere
Geschlossenheit und Verbundenheit auszeichnen. Dies stärkt die Teamresilienz und gleichzeitig die Fähigkeit des Wandels und der kontinuierlichen Erneuerung.