Das magische Dreieck gesunder und produktiver Ökosysteme der Arbeit


Was Intuition, Naturgesetze und Permakultur mit der Qualität moderner Arbeit zu tun haben


Ein Erfahrungsbericht von Stefan Spiecker, Dezember 2020

Immer wieder über den eigenen Tellerrand schauen und von anderen lernen – das haben schon große Persönlichkeiten wie Alexander von Humboldt auf ihren Reisen vor langer Zeit erfahren. Und bis heute laden erfolgreiche Unternehmen wie z.B. Google regelmäßig Menschen aus anderen Branchen in ihre Entwicklerteams ein, um durch Perspektivwechsel das Feuer der Kreativität immer wieder neu zu entfachen.

 

Auch mein Leben wird bis heute durch Reisen in andere Länder unermesslich bereichert. Meine Verbundenheit zum Bergsteigen und zur Natur brachte mich vor über 10 Jahren erstmals mit der sogenannten Permakultur in Kontakt. Es war eine Begegnung, die wieder mal mein Leben bereichern würde. Die Permakultur beschreibt, wie man Gärten, Landschaften und sogar soziale Gemeinschaften so gestalten kann, dass sie widerstandsfähig, vielfältig und zugleich produktiv sind. Im Kern geht es der Permakultur darum, mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten. Das Ergebnis sind bemerkenswerte Ökosysteme, die Monokulturen in allen Belangen um Längen überlegen sind.


Von widerstandsfähigen Ökosystemen in der Natur zu produktiven Ökosystemen der Arbeit


Das magische Dreieck gesunder und produktiver Arbeit

Besonders spannend wird das Ganze, wenn man als Wildnispädagoge und systemischer Coach das Wissen über die Gestaltung widerstandsfähiger und produktiver Ökosysteme in der Natur in die Arbeitswelt übersetzt. Dann stellt man fest, dass nahezu jeder Faktor aus der Natur und der Permakultur auch im sozialen Kontext von Menschen und Mitarbeitern eine immens positive Wirkung erzielen kann. Geleitet wird das Interagieren stets von dem Dreiklang aus Gesundheit und Wohlbefinden für das Individuum, dem Wert von Zusammenarbeit und Vernetzung und der Erkenntnis, dass jeder eine Aufgabe im Kreislauf des Daseins erfüllt. Setzt man alle 10 Prinzipien um, entstehen bemerkenswert resiliente und produktive Ökosysteme der Arbeit. Hier drei Beispiele:


Jeder hat Stärken und Talente


Talente und Stärken am Arbeitsplatz

Aus der Sicht der Permakultur hat jede Pflanze und jedes Tier in der Natur seine ganz eigenen Stärken, eine spezifische Funktion im System und damit eine klare Bestimmung. Nur weil wir Menschen dies nicht bei jedem Wesen unmittelbar erkennen, bedeutet dies nicht, dass es nicht vorhanden ist.

 

Übersetzt in die Arbeitswelt und auch im Bereich des Aufwachsens von Kindern bedeutet dies: Jeder Mensch verfügt über ein ihm ganz eigenes Talent und kann sich zum Wohl und Nutzen der Gemeinschaft einbringen. Wer in seinem Stärkenbereich agiert, der gleicht damit Schwächen in anderen Bereichen aus.  Konzepte wie das VIA Prinzip und das Job Crafting aus der Positiven Psychologie greifen dies auf und ermöglichen damit Potenzialentfaltung am Arbeitsplatz.


Ein Klima für Wachstum schaffen


Klima für Wachstum am Arbeitsplatz

Im Reich der Pflanzen schafft ein gutes Klima die Voraussetzungen für Wachstum. Und selbst dort, wo das Klima allgemein rau ist, kann ein Mikro Klima geschaffen werden, dass ein Gedeihen von Südfrüchten ermöglicht. Die zahlreichen Projekte der Permakultur liefern dafür beeindruckende Beispiele.

 

Auch in der Arbeitswelt und im Leben ganz allgemein kommt dieses Prinzip zum Tragen. Die Großwetterlage mag eher kühl und nüchtern sein – im Kleinen kann trotzdem ein Klima der Wärme erschaffen werden. Ansätze wie Positive Leadership geben Führungskräften Methoden und Impulse an die Hand, wie das Mikro Klima im Team und die Produktivität des Einzelnen trotz ungünstiger Rahmenbedingungen deutlich verbessert werden kann.

 


Energie einfangen und speichern


Permakultur Prinzip: Energie einfangen und sparen

Ein weiteres Prinzip aus der Permakultur heißt im Englischen „Catch and store energy“. Auf den Punkt gebracht bedeutet dies: Sorge wann immer es dir möglich ist dafür, dass du Energie tanken und deine Energie speichern kannst. Es geht darum, seine Energie vor allem dort einzusetzen, wo sie produktiv und sinnvoll wirksam wird und den unproduktiven oder destruktiven Situationen weniger Nahrung zu geben.

 

Aus der Resilienzforschung an der Harvard Medical School weiß man, dass resiliente Menschen vor allem für eine optimale Balance aus Regeneration und Leistung sorgen. Wer viel leistet, muss also mindestens soviel regenerieren. Profi Sportler agieren nach diesem Prinzip und auch jeder normale Arbeitnehmer tut gut daran, täglich für Regeneration zu sorgen und seine Energie dort freizusetzen, wo sie eine Wirkung erzielt. Gruß an V. Pareto.



Weitere Merkmale zur Gestaltung widerstandsfähiger und produktiver Ökosysteme


  1. Vielfalt als Prinzip
  2. Beobachten und Interagieren
  3. Kooperation statt Konkurrenz – produktive Gemeinschaften schaffen
  4. Überschaubare und nachhaltige Lösungen
  5. Gestaltung vom übergeordneten Muster hin zum Detail
  6. Kreisläufe anlegen und aufrechterhalten
  7. Regulieren statt Kontrollieren

Trainings, Workshops und Coachings im Magischen Dreieck


TZI ICH Gesundheit und Wohlbefinden
TZI WIR Art der Zusammenarbeit
ES Mission und Sinn der Arbeit


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